Sicherheitscheck verhindert schlimme Stürze

Stolperfallen vermeiden

"Lose Teppiche und Läufer können schnell zur Gefahr werden. "Ein Rutschen von Läufern und Teppichen auf glatten Belägen läßt sich mit ruschhemmenden Gittermatten verhindern", sagt Susanne Woelk von der Aktion "Das Sichere Haus" (DSH). Hoch stehende Teppichecken oder Teppichkanten sind ebenfalls eine Stolperfalle und sollten daher am Boden befestigt werden. Dafür eignet sich zum Beispiel ein doppelseitiges Klebeband. Auch Schwellen an Terassen und Balkontüren können böse Folgen haben. Lassen sie sich nicht beseitigen, sollten sie möglichst farbig gestrichen wer- den. So setzen sie sich deutlich vom Fußboden ab. "Zu den häufig- sten Unfallursachen in Privathaushalten gehört Stolpern", sagt Woelk. Danach folgen Stürze an und auf Treppen. Blumenvasen und andere Gegenstände haben dort daher nichts zu suchen. Zu jeder sicheren Treppe gehört ein schützendes Geländer. Treppen- stufen sollten außerdem mit rutschfesten Belägen gesichert wer- den, Steinstufen etwa mit Gummistreifen.

Auch mangelhafte Beleuchtung kann auf der Treppe zum Fehltritt führen. "Gewöhnlich ist es gefährlicher, die Treppe hinunterzu- fallen als sie hinaufzustolpern", sagte Thomas Spillmann von der Brancheninitiative "licht.de" in Frankfurt. Deshalb müssen die einzelnen Stufen von oben besonders gut erkennbar sein. Vom oberen Treppenaubsatz aus beleuchtet, sind Beginn und Ende der Treppe nicht zu übersehen. Für die Treppe eignen sich am besten Wand- oder Deckenleuchten, die das Licht breit streuen. "Oben und unten an der Treppe sollten Lichtschalter installiert sein - gut sicht- bar und möglichst sichtbar und möglichst ebenfalls beleuchtet", ergänzt Susanne Woelk. Im Bad können Duschwannen mit hohem Einstieg zu schweren Stürzen führen. "Entschärfen kann man die- ses Unfallrisiko durch den Einbau bodengleicher Duschwannen", sagt Marcus Möllers vom Hersteller Kaldewei in Ahlen (Nordrhein-Westfalen). Dabei handelt es sich nicht nur um rollstollbefahrbare Duschwannen. "Bodengleiche Modelle können mit ihrem speziellen Design die gesamte Optik eines Bades aufwerten."

Auch die Wege zum Haus müssen sicher sein. "Um sich in der Dun- kelheit leichter zu orientieren und Stolperfallen zu erkennen, soll- ten die Wege und der Eingang beleuchtet werden", sagt Spillmann. Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, Zugänge mit mehr als vier Trittstufen zusätzlich zu beleuchten. "Anstelle von Treppen im Außenbereich können leichte Höhendifferenzen des Grundstücks auch mit gering geneigten Aufgangsrampen überwunden werden", erklärt der Architekt und Fachbuchautor Thomas Drexel. "Die Ent- schärfung solcher Stolperfallen ist besonders für Gehbehinderte sehr hilfreich." Rhein-Zeitung, 52, 2009, Stephanie Hoenig, Aus- zug.  Eine Broschüre zum Thema ist bei der Aktion "Das Sichere Haus" erhältlich.