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(A Short) History of the Christian Social Movement 

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        Reichsfreiherr von und zum Stein - Freiheitsdenkmal in Köln


 


Antonio Rosmini Serbati (1792- 1855)

"Es scheint, daß der ital. Jesuiten-Theologe Taparelli  schon in den
 40er des 19. Jahrhunderts den Aus- druck der sozialen Gerechtigkeit im Zusammenhang seiner Naturrechts- lehre aufgegriffen und wohl


 

Luigi Taparelli d'Azeglios (1792 - 1862)

auch ziemlich verbreitet hat. Kein geringerer als Rosmini hat in seinen Reformschriften  im Jahre 1848 die soziale Gerechtigkeit als richtunggebendes Prinzip aufgestellt." Karl Kardinal Lehmann (2005)


                                                     

Die CDA ("CDU-Sozialausschüsse") sind ein politischer Zweig der christlich-sozialen Bewe- gung. Ihre Ursprünge reichen weit in das 19. Jahrhundert zurück, an dessen Beginn der Koblenzer Publizist Joseph Görres (1776-1848; "Rheini- scher Merkur", "Athanasius") und der Staatsmann Freiherr vom Stein (1757- 1831; "Nassauer Denkschrift") stehen. 1835 entwickelt der Sozialphilosoph Franz von Baader (1765-1841) in einer Industrieanalyse den Begriff christlich-sozial. Franz von Buß (1803-1878) streitet 1837 in seiner berühmten "Fabrikrede" (25. April in der 2.Badischen Kammer in Karlsruhe) für eine Arbeitsschutzgesetzgebung - die erste sozialpolitische Parlamentsinitiative.

 

Franz Joseph Ritter von Buß
(1803 - 1878)


Franz von Baader
(1765 - 1841)


1842 fordert der aus Koblenz gebürtige Peter Franz Reichensperger (1819-1892) Arbeitszeitverkürzungen, das Verbot der Kinderarbeit, Mitbestimmung und Gewinnbeteiligung der Arbeitnehmer. Herausragende Christlich-Soziale dieses Jahrhunderts sind der Mainzer Arbeiterbischof von Ketteler (1864, "Die Arbeiterfrage und das Christentum"), Adolp Kolping, Gründer der Gesellen-

 Karl-Josef Laumann, Norbert Blüm, Heiner Geißler, Jürgen Rüttgers, Gerald Weiß           (Foto: Martin Gerhardt)

vereine (1847), Joh. Wichern, dessen Beispiel der "Inneren Mission" (1848) zur Gründung der "Heime Scheuern" in Bergnassau-Scheuern führt, und Friedrich von Bodelschwingh (Betheler Anstalten), Freund des Emser Pastors Vömel (Kurgast 1893). In der Zeit der Herausbildung




 

 


 

sozialer Einrichtungen (Dernbacher Schwestern/Barmherzige Brüder) und christlicher Arbeitervereine (Caub und Bad Ems) wird der christliche Ge- werkschaftler und Dreher Gerhard Stötzel 1877 als erster Arbeiter Reichs- tagsmitglied. Papst Leo XIII. begründet 1891 mit seiner Sozialenzyklika "Rerum novarum" (Über die Arbeiterfrage) die Tradition der sozialen Send-schreiben und die Christliche Gesellschaftslehre, für die die entscheidende Wahrheit steht, daß jeder Mensch "von Natur aus" und nicht durch gesellschaftliche Zuschreibung Subjekt unveräußerlicher Rechte und Pflichten ist.


 




 
 





 


Die Entfaltung ihrer Sozialprinzipien Subsidari-tät und Solidarität u. a. durch
Jesuitenpater Osswald von Nell-Breuning, Kardinal Joseph Höffner und Papst Johannes Paul II. bewirkte eine Verbreitung in vielen Ländern Afrikas, Asiens, Südamerikas und Europas (Einflüsse: Gewerkschaft Solidarnosc, europäischer Verfas-sungsentwurf). Der Zentrumsführer und Gegenspieler Bismarcks Ludwig Windthorst (1812- 1891; 16 Jahre Bad Emser Kurgast) setzt sich entschieden für eine gemeinwohlorientierte Sozialpolitik ein, indem er die Sozialpolitiker  von Hertling und Hitze unterstützt und mit diesen (sowie Trimborn), den "Volksverein für das katholische Deutschland" gründet.

Stein'sches Schloß mit Freiheitsturm in Nassau an der Lahn   

Teil 1 (Fortsetzung siehe 1 unten) (CDA Rhein-Lahn)